Nein, ich hab' nix aus der Halle geklaut, in der's nen neuen Quattro
für die DTM z'ammschrauben. Die paar Gummiteile aus Verpackungen
hatte ich schon bei mir, als ich mit der Werksführung an meinem
ersten Tag in den großen runden Raum kam, dessen Innenfläche
von einem Weg rundherum, ganz in schwarz gehalten, durch hohe
Magazinkästen halbdurchsichtig getrennt wird. Man kann
durchspähen und Blicke erhaschen auf HighTech im Inneren. Als ich dem
Technikchef mit seiner Gruppe Japaner das zweite Mal am Aussenweg
entgegenkomme: "Oliver, wenn ich dich nocheimal..." "Bin schon
draußen!", und hinauf die Rampe, die zur Tür führt.
Schnitt. An der Bürotür in einem hellen Altbau stoße ich mit dem Boss der Materialentwicklung zusammen. Meine Nervösität zeigt sich, als mir die Gummiteile immer wieder aus den Händen fallen, weil ich ganz genau weiß, daß mir keiner glauben wird, daß ich Müll nur einfach nicht weggeworfen habe. "I am being silly here", höre ich mich sagen. Zu dumm, daß Material und Maße genau mit einem Hochdruck-O-Ring übereinstimmen. "Me as well", doch trotzdem holt er ein Meßinstrument heraus, daß ich eher in einem SciFI Flick vermuten würde, und fragt mich über den Rand seiner Brille suggestiv: "Warum kommt diese Chitin-Verbindung in der Natur nicht vor?" - annehmend, daß mir die Anwort völlig klar ist. Ich stehe neben ihm in einem sonnendurchfluteten Raum, er über eine lange, große Tabelle gebeugt, und höre ihn kaum: "Es wird sehr bald einen Transport Richtung Norden geben" und ich überlege, wie lange man im unpressurised Laderaum einer Hercules überleben kann. Völlig verschwitzt schrecke ich hoch: "Scheiß'-geniale 3D-Engine in Albträumen!" |